Bronchitis

Bronchitis – Schmerzhafter Husten

Mit einer harmlosen Erkältung fängt es an. Doch der Husten will und will nicht weggehen. Im Gegenteil, Sie fühlen sich schlapp, krank und der Husten schmerzt immer mehr? Dann ist es möglich, dass sich die Bronchien der Lunge entzündet haben. Sie leiden unter einer akuten Bronchitis. Viele Erwachsene erkranken mehrmals jährlich an einer akuten Bronchitis. Kinder sind noch anfälliger für die Erkrankung. Wir zeigen Ihnen jetzt, woran Sie eine Bronchitis erkennen und wie Sie den dabei auftretenden Husten behandeln können!

Bronchitis – So erkennen Sie sie

BronchitisDie akute Bronchitis ist eine Entzündung der unteren Atemwege. Sie ist gekennzeichnet durch einen unter Umständen schmerzhaften trockenen Husten, der nach ein paar Tagen in einen produktiven Husten übergeht. Um zu verhindern, dass die Viren tiefer in die Lunge eindringen, kann der Körper mit Fieber, Schüttelfrost, Müdigkeit und Kopfschmerzen reagieren.

Oft entwickelt sich eine Bronchitis aus einer einfachen Erkältung. Daher treten die typischen Erkältungssymptome wie z.B. Schnupfen, Gliederschmerzen, Hals- und Ohrenschmerzen während einer Bronchitis zusätzlich auf. Sie fühlen sich dann krank und matt. Mit der akuten Entzündung der Bronchialschleimhaut geht oft auch eine Entzündung der Luftröhre (lat. Tracheitis) einher.


Ausgelöst wird eine akute Bronchitis in den meisten Fällen durch Viren und Bakterien. Aber auch verschiedene Pilze können zu den Erregern zählen. Diese sogenannte Soorbronchitis tritt vor allem bei Personen auf, die sich oft und lange in feuchten Räumen aufhalten. Weiter können Staubpartikel und Chemikalien, die dauerhaft eingeatmet werden, zu einer Bronchitis führen. Infektionskrankheiten wie Masern, Keuchhusten, Scharlach oder Diphterie sind eine weitere mögliche Ursache.

Meistens verläuft eine Bronchitis harmlos und heilt nach ein paar Tagen, manchmal auch erst nach einigen Wochen aus. In einigen Fällen jedoch entsteht aus einer Bronchitis eine Lungenentzündung, die sogenannte Bronchopneumonie. Von einer obstruktiven oder spastischen Bronchitis spricht man, wenn die entzündete und angeschwollene Bronchialschleimhaut und die vermehrte Schleimbildung die Luftwege einengen und der Hustenreiz sehr stark wird. Zudem fällt Ihnen das Atmen dadurch sehr schwer. Diese Form der Bronchitis betrifft vor allem Säuglinge und Kleinkinder.
Die akute Bronchitis kann chronisch werden. Wenn Sie in zwei aufeinanderfolgenden Jahren jeweils drei Monate oder häufiger eine akute Bronchitis hatten, ist diese bereits chronisch geworden. Sehr begünstigt wird die Entstehung einer chronischen Bronchitis durch Rauchen. Eine chronische Bronchitis kann übergangslos zu einer Chronisch Obstruktiven Lungenkrankheit (COPD) werden, die weitere Beschwerden mit sich bringt und die Lunge dauerhaft schädigt.

Bronchitis – Wann gehe ich besser zum Arzt?

Sobald sich die Bronchien entzünden, verändert sich der Husten. Er fängt an zu rasseln oder er wird schmerzhaft. Der schleimige Auswurf ist weißlich und zäh. Sind Bakterien die Auslöser der Bronchitis, ist der Auswurf eher gelblich-grünlich. Diese Farbunterscheidung ist jedoch kein  sicheres Zeichen. Es entstehen Atemgeräusche oder Sie haben Atembeschwerden. Manchmal können Sie Schmerzen hinter dem Brustbein verspüren. In diesem Fall kann das Rippenfell bereits mit betroffen sein. Sensible Patienten merken, dass sich etwas zum Negativen verändert hat und suchen dann einen Arzt auf.

Treten bei Ihnen Bluthusten oder eine schnelle Verschlechterung Ihres Allgemeinzustandes auf, gehen Sie bitte sofort zum Arzt. Auch ältere Menschen und Kinder sowie Patienten, die unter anderen Krankheiten wie z.B. COPD, Asthma bronchiale, Herzschwäche oder Krebs leiden, sollten mit dem Arztbesuch nicht warten. Im Allgemeinen gilt: Lieber einmal öfter zum Arzt als zu wenig!

Diagnose von Bronchitis – Ihr Besuch beim Arzt

Ihr Arzt wird Sie untersuchen und eine Anamnese durchführen. Dabei wird er Fragen stellen wie:

  • Haben Sie andere Erkrankungen?
  • Nehmen Sie regelmäßig Medikamente?
  • Wann trat der Husten das erste Mal auf und wie hat er sich verändert?
  • Haben Sie andere Symptome wie Schnupfen oder Fieber? Seit wann?
  • Ist der Husten unter körperlicher Anstrengung oder nachts stärker?


Zudem wird er auch Ihre Ohren und den Rachen auf Rötungen untersuchen. Auf jeden Fall hört der Arzt Ihre Lunge mit einem Stethoskop ab. Bei einer Bronchitis treten aufgrund der vermehrten Schleimbildung meist gut hör- oder sogar fühlbare Rasselgeräusche und Atemnebengeräusche, sogenannte Giemen, auf. Hieran kann der Arzt erkennen, wo und wie stark die Entzündung der Bronchien ist. Bei einem auffälligen Befund leitet er mitunter weitere Maßnahmen ein, wie etwa eine Blutuntersuchung oder er lässt die Lunge röntgen, um eine Lungenentzündung auszuschließen. Ein Abstrich ist außerdem ein probates Mittel, um den Auslöser der Bronchitis zu identifizieren.

Bronchitis – Hausmittel bei Husten und Co.

Bei einer Bronchitis gibt es eine Vielzahl von Hausmitteln und Medikamenten, die Ihnen helfen, den quälenden Husten bei einer Bronchitis zu überstehen.

Allgemeine Maßnahmen gegen Bronchitis

Sind Sie an einer akuten Bronchitis erkrankt, sollten Sie sich zu allererst schonen. Körperliche Anstrengung strengt die Atemwege an und reizt sie so weiter. Außerdem sollten Sie viel trinken, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Circa 2 bis 3 Liter Flüssigkeit dürfen es sein. Am besten eignen sich Wasser, Tee oder Saftschorle. Alkohol und vor allem Rauchen sollten Sie während einer Bronchitis vermeiden. Beides strengt Ihren kranken Körper zu sehr an und kann eine Genesung so verzögern. Die Bettruhe können Sie jedoch aufheben, sobald Sie sich besser fühlen. Dann sind leichte Spaziergänge an der frischen Luft sogar förderlich.

Inhalationen mit heißem Wasserdampf helfen, den Schleim in den Bronchien weiter zu lösen, so dass Sie besser atmen können. Zur Unterstützung können Sie auch verschiedene ätherische Öle oder Tees in das Inhalat geben. Kamille und Eukalyptus etwa unterstützen die Behandlung sehr gut.
Warme Brustwickel helfen auf ähnliche Weise und entspannen die verkrampften Muskeln im Brustkorb. Wickel mit Zwiebeln, Thymian oder Quark bringen den angegriffenen Luftwegen Linderung.
Kräutertees decken den erhöhten Flüssigkeitsbedarf und wirken schleimlösend. Hilfreich sind beispielsweise Fenchel, Thymian, Spitzwegerich und Süßholzwurzel.
Sehr trockene Raumluft reizt die Atemwege. Halten Sie die Raumluft daher feucht.
Befeuchten Sie Ihre Atemwege zusätzlich, in dem Sie (Husten)Bonbons lutschen. Das Lutschen an sich sowie auch die Inhaltsstoffe der Bonbons helfen, den Hustenreiz zu lindern.

Alternative Medizin bei einer Bronchitis

Ätherische Öle wie Eukalyptus, Thymian, Pfefferminze oder Anis lösen den Schleim in den Bronchien und wirken entzündungshemmend. Sie können diese z.B. einem Raumluftbefeuchter oder beim Inhalieren dem Wasser beimischen.
Auch rein pflanzliche Mittel können jedoch – falsch eingesetzt – Wechsel- und Nebenwirkungen haben. Erkundigen Sie sich daher im Zweifelsfall beim Arzt oder Apotheker Ihres Vertrauens nach der richtigen Auswahl für Ihre Beschwerden.
Achtung: Wenden Sie ätherische Öle bitte nicht anwenden bei Säuglingen oder Kleinkindern an.

Auch Schüssler Salze und homöopathische Mittel können eingesetzt werden. Lassen Sie sich bei der Wahl der richtigen Heilmittel und Dosierung von einem entsprechend erfahrenen Apotheker oder beraten oder gehen Sie zu einem Homöopathen. Einen solchen mit einer Ausbildung in klassischer Homöopathie finden Sie beispielsweise im Verzeichnis unter www.vkhd.de.

Medikamentöse Therapie bei einer Bronchitis

Ist die Bronchitis bakterienbedingt, kann Ihnen der Arzt verschiedene Mittel zu Immunstärkung aufschreiben. Zum Antibiotikum sollten Sie (gemeinsam mit Ihrem Arzt) nur dann greifen, wenn die Erkrankung sehr schwer ist oder sich mit leichteren Mitteln nicht wirksam bekämpfen lässt. Gegen eine virenbedingte Bronchitis sind Antibiotika jedoch nutzlos. In diesem Fall bleibt Ihnen nur, den Körper gegen die eingedrungenen Keime zu unterstützen und das Immunsystem zu stärken. Was in Ihrem Fall der genaue Übeltäter ist, kann Ihr Arzt im Zweifelsfall durch einen Abstrich feststellen.

Kann Ihr geschwächtes Immunsystem neben  den Viren anderen Krankheitserregern wie Bakterien oder Pilzen nicht standhalten, kommt es zu einer sogenannten Superinfektion. Zu den Viren gesellen sich dann weitere Keime.
Gegen den Husten einer virusbedingten, akuten Bronchitis helfen Hustensäfte. Zum einen sind dies Hustenstiller, sogenannte Antitussiva, die den Hustenreiz eines trockenen Hustens z.B. in der Nacht unterdrücken. So schlafen Sie besser und erholsamer. Zum anderen empfehlen sich tagsüber Hustenlöser, die den Schleim in den Bronchien verflüssigen, damit Sie ihn leichter abhusten können.

Eines der beliebtesten schulmedizinischen Medikamente gegen Husten ist der Schleimlöser ACC. Studien haben hier Zweifel an der Wirksamkeit dieses sogenannten Mykolytikums entstehen lassen. Trotzdem wird er nach wie vor sehr häufig verordnet.

Um die verengten Bronchien bei einer obstruktiven Bronchitis zu erweitern, werden entsprechende Medikamente verordnet, die auch mit Hilfe eines Inhaliergerätes angewendet werden.
Linderung der anderen Symptome wie Schnupfen oder Fieber verschaffen andere ebenfalls wirksame Medikamente. Abschwellendes Nasenspray hilft, dass Sie frei atmen können und die Atemwege durch die Mundatmung nicht weiter gereizt werden. Bitte beachten Sie, dass Sie Nasensprays nicht länger als eine Woche nehmen.

Fiebersenkende Mittel wie z.B. Ibuprofen oder Paracetamol gibt es in verschiedenen Darreichungsformen wie Tabletten, Säften oder Zäpfchen. Fieber sollten Sie jedoch nicht grundsätzlich senken. Es hilft Ihrem Körper, mit den Viren oder Bakterien fertig zu werden und kann die Dauer einer Infektion verkürzen. Fühlen Sie sich jedoch sehr krank oder steigt das Fieber über 39,5° C, können Ihnen entsprechende Medikamente Linderung verschaffen.