Trockener Husten

Trockener Husten –
Ursachen, Symptome, Hausmittel

Sie husten und husten, aber es löst sich nichts und der lästige Reiz bleibt? Dann leiden Sie an einem trockenen Husten. Dafür kann es viele harmlose, aber auch einige gefährliche Ursachen geben. Erfahren Sie jetzt, was lästigen Reiz auslöst, welche Erkrankungen dahinter stecken können und wie Sie Ihren Husten wirkungsvoll bekämpfen.

Trockener Husten – So erkennen Sie ihn

Trockener HustenEine Erkältung beginnt meist mit trockenem Husten. Die eingedrungenen Viren lösen in den Schleimhäuten der Bronchien eine Entzündung aus, die das Husten schmerzhaft macht. Die gereizten Atemwege sind jedoch nur mäßig verschleimt. Deshalb können die Patienten keinen Schleim abhusten und sich so Erleichterung verschaffen. Man bezeichnet den trockenen Husten deswegen auch als unproduktiven Husten. Im Gegensatz dazu löst sich beim produktiven Husten der Schleim aus den Bronchien und die Betroffenen können ihn abhusten. Vorgang wird von Ärzten auch Expektoration genannt. Ist der trockene Husten erkältungsbedingt, wird er meist nach zwei bis drei Tagen von einem festsitzenden Husten und danach von einem produktiven Husten abgelöst.


Ohne den Auswurf erscheint der Husten oft als hart und bellend. Die Hustenanfälle lösen häufig einen weiteren Hustenreiz aus, sodass der Patient unter langen und anstrengenden Hustenanfällen leidet. Diese können so stark sein, dass der Betroffene erbrechen muss oder sogar bewusstlos wird. Die Bewusstlosigkeit durch einen solchen Hustenanfall wird auch Hustensynkope genannt. Geplatzte Äderchen in Nase und Augen können einen Hustenanfall ebenfalls begleiten. Die Betroffenen leiden meist nachts unter besonders starkem Husten.

Trockener Husten

Die Ursachen für einen trockenen Husten sind vielfältig. Unabhängig von der Ursache sind die Schleimhäute dabei ausgetrocknet und stark gereizt. Oft wird trockener Husten von weiteren Symptomen begleitet. Ursachen für trockenen Husten können unter anderem diese Faktoren und Erkrankungen sein:

  • Atemwegsreizung durch Zigarettenrauch, Staub, Schadstoffe, Pneumokoniose (Staublunge)
  • Erkältung, akute Bronchitis, Influenza (Grippe) und Pneumonie (Lungenentzündung)
  • Pleuritis (Rippenfellentzündung)
  • Laryngitis (Kehlkopfentzündung)
  • Allergien
  • Asthma bronchiale
  • Pertussis (Keuchhusten) und Pseudokrupp (bei Kindern)
  • Bronchial-Karzinom (Tumore in den Atemwegen)
  • idiopathische Lungenfibrose

Auch Tics, Nervosität und somatoforme Störungen können trockenen Husten hervorbringen. Als somatoform werden Störungen bezeichnet, welche sich nicht hinreichend auf eine organische Ursache zurückführen lassen. Ebenso kann der Husten eine Nebenwirkung von Medikamenten wie Schmerz- und Rheumamitteln, Beta-Rezeptorenblockern und ACE-Hemmern sein. Besonders die Acetylsalicylsäure (ASS) zeigt diese Nebenwirkung häufiger.

Wann muss ich wegen trockenem Husten zum Arzt?

Dauert der Husten länger als zwei bis drei Wochen an oder nehmen die Hustenanfälle an Dauer und Anzahl zu, sollten Sie ein Arzt aufsuchen. Kommen Symptome wie Fieber, schweres Krankheitsgefühl, Bluthusten, Atemnot oder Thoraxschmerzen dazu, sollten Sie sich unverzüglich bei einem Mediziner vorstellen.

Diagnose – Daran erkennen Sie trocknen Husten

Husten ist meist selbst nur ein Symptom und kann auf eine Vielzahl von Krankheiten hindeuten. Der Arzt wird Sie nach den Begleiterscheinungen des Hustens befragen und einen allgemeinen Befund erheben. Im Laufe der Anamnese sucht er unter anderem Antworten auf folgende Fragen:

  • Wann trat der Husten das erste Mal auf?
  • Ist der Husten bei Anstrengung oder nachts stärker?
  • Haben Sie Grunderkrankungen?
  • Nehmen Sie regelmäßige Medikamente?
  • Haben Sie weitere Symptome?

Durch Abklopfen des Brustkorbs und Abhören mit dem Stethoskop, die sogenannte Auskultation, kann der Arzt Art und Entstehungsort der Atemgeräusche und des Hustens feststellen. Zudem wird er nach Farbveränderungen oder Schwellungen der Schleimhäute im Rachen suchen. Je nach Diagnoseverdacht könnte weitere Untersuchungen wie z.B. Lungenfunktionstest, Bluttests oder Röntgen durchgeführt werden.

Trockener Husten – Hausmittel können helfen

Um trockenen Husten zu lindern und den Hustenreiz zu stillen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Welche Sie anwenden sollten, hängt von der genauen Diagnose ab. Hier finden Sie Hausmittel gegen trockenen Husten, der auf einer Erkältung oder akuten Bronchitis beruht, also virusbedingt ist.

Allgemeine Maßnahmen gegen trockenen Husten

Inhalationen mit Kochsalzlösung oder auch Kamilleextrakt können helfen, den Hustenreiz zu lindern und die Atemwege zu befeuchten. Sehr hilfreich sind Inhalationen, sobald der unproduktive Husten zu einem produktiven Husten wird, da er dann den festsitzenden Schleim lösen kann. Inhalieren können Sie mit Hilfe eines Inhalationsgerätes (z.B. PariBoy) oder wie man es kennt: kochendes Wasser in einer Schüssel aufgießen, eventuell einen Kamille-Teebeutel hineingeben und dann den heißen Dampf tief einatmen.

Teemischungen aus Eibischwurzeln, Huflattich, Malve, Efeu, Isländischem Moos und Spitzwegerich können ebenfalls helfen. Diese Pflanzen gelten schon lange als heilend bei quälendem Husten. Der warme Tee beruhigt Ihre Atemwege und Ihre Seele. Rezepte für passende Teemischungen finden Sie ebenfalls bei uns.

Warme Brustwickel helfen, festsitzenden Schleim zu lösen. Im Stadium des trockenen Hustens helfen sie Ihnen, die verkrampften Atemwege zu weiten und sich zu entspannen.

Während einer Erkältung mit Husten sollten Sie viel trinken, mindestens ein bis zwei Liter am Tag, gerne mehr. Ideal sind Tee und Wasser oder Saftschorlen. Alkohol dagegen sollten Sie möglichst vermeiden. Dieser belastet Ihren kranken Körper zu sehr und schwächt Ihr Immunsystem eventuell noch weiter.

Während einer Erkältung wird Ihnen Rauchen vermutlich sowieso weniger Spaß machen. Auch Ihre Atemwege freuen sich über eine Pause. Aktives und passives Rauchen regt den Hustenreiz an und schwächt ebenfalls Ihre Immunabwehr.

Falls Sie auch unter Schnupfen leiden, können Sie abschwellende Nasentropfen verwenden. Wenn Sie durch den Mund atmen, trocknen die Schleimhäute weiter aus und der Hustenreiz wird aktiviert. Bitte beachten Sie, dass Sie abschwellende Nasentropfen nicht über einen längeren Zeitraum verwenden sollten. Aber gerade in der akuten Phase und für nachts können sie sehr gut helfen, die schlimmsten Tage gut zu überstehen.

Alternative Medizin bei trockenem Husten

Neben der Schulmedizin gibt es vielfältige Heilmittel in der Alternativmedizin. Diese wirken, jedoch meist nicht so rasch und deutlich bemerkbar. Helfen können Ihnen

  • Bachblüten
  • Homöopathie (Bryonia oder Drosera)
  • Phytotherapie oder auch Pflanzenheilkunde
  • Schüssler Salze

Lassen Sie sich bei der Wahl der richtigen Heilmittel und Dosierung von einem entsprechend erfahrenen Apotheker oder Homöopathen (am besten mit Ausbildung in klassischer Homöopathie, Verzeichnis unter www.vkhd.de) beraten. Auch rein pflanzliche Mittel können – falsch eingesetzt – Wechsel- und Nebenwirkungen haben.

Medikamentöse Therapie bei unproduktivem Husten

Das (Husten)Mittel der Wahl in diesem Stadium eines virusbedingten Hustens sind Antitussiva, auch Hustenblocker oder Hustenstiller genannt. Sie unterdrücken den Hustenreiz und wirken hustenstillend. Diese sollten Sie jedoch nicht länger als eine Woche nehmen, da einige Mittel abhängig machen können. Abends eingenommen helfen sie dabei, dass sich die gereizten Schleimhäute über Nacht erholen und Sie sich gesund schlafen können. Zu den Hustenmitteln gehören Codein, Dihydrocodein und Noscapin. Sie dämpfen das Hustenzentrum im Gehirn. Weitere Hustenmittel der Schulmedizin sind Pentoxyverin und Clobutinol, die zusätzlich die Hustenrezeptoren in den Bronchien blocken. Sobald der Husten produktiv wird, müssen Sie den Hustensaft also von einem Hustenstiller auf einen Hustenlöser umstellen, da die Hustenstiller sonst das heilfördernde Abhusten des Bronchialschleims verhindern.