Produktiver Husten

Produktiver Husten

Sie sind schon seit ein paar Tagen krank. Die Erkältung hat zugeschlagen und Sie haben sich in den letzten Tagen mit einem harten, bellenden Husten herumgeschlagen. Doch langsam verändert sich der Husten. Die Schleimbildung in den Bronchien hat begonnen und Ihr Husten ist zu einem sogenannten produktiven Husten geworden. Husten mit Auswurf ist jedoch nicht immer auf eine harmlose Atemwegsinfektion zurückzuführen. Erfahren Sie jetzt mehr über dieses Symptom vieler Krankheiten!

Daran erkennen Sie einen produktiven Husten

Produktiver HustenOftmals begleitet der produktive Husten ein Stadium während einer einfachen Erkältung oder eines grippalen Infekts. Nach dem trockenen, unproduktiven Husten folgt ein festsitzender Husten. Erst danach wird Ihr Husten produktiv. Das bedeutet, dass sich der Schleim aus den Bronchien löst und Sie das Sekret abhusten können. Der Auswurf wird in der Fachsprache auch Sputum, der Vorgang des Abhustens Expektoration genannt. Der Auswurf wird meistens sofort heruntergeschluckt. Er ist jedoch beim Husten ab und zu zu spüren. Nach den anstrengenden ersten Tagen mit trockenem Husten ist diese Art von Husten sehr erleichternd. Die Krankheitserreger, meist Viren oder Bakterien, verlassen mit dem Bronchialschleim Ihren Körper.
Ein produktiver Husten kann jedoch auch andere Ursachen haben, z.B.:

  • akute oder chronische Bronchitis
  • Lungenentzündung (Pneumonie)
  • Asthma bronchiale
  • Bronchial-Karzinom (Lungentumore)
  • Lungenembolie
  • Lungenödem
  • Pneumothorax
  • Lungentuberkulose
  • COPD
  • kardiale Ursachen (Herzprobleme)

Husten tritt auch als Nebenwirkung von Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure (ASS) und anderen Medikamenten, z.B. Betablockern und ACE-Hemmern, auf.

Die Farbe des ausgehusteten Schleims reicht von glasklar und durchsichtig bis hin zu gelblich-grün. Gelbliches Sekret kann auf eine Entzündung hindeuten, grünliches auf eine bakterielle Ursache. Da es jedoch auch Patienten mit gelblich-grünem Bronchialsekret ohne Bakterieninfektion gibt, ist diese Unterscheidung kein sicheres Zeichen. Die genaue Diagnose sollte daher stets ein Arzt stellen.

Wann sollte ich wegen Husten einen Arzt aufsuchen?


Hält Ihr Husten länger als 2 bis 3 Wochen an, sollten Sie sicherheitshalber Ihren Arzt aufsuchen.
Nicht mit dem Arztbesuch warten sollten Sie, wenn Sie ein schweres Krankheitsgefühl verspüren. Auch bei Fieber, Brustschmerzen, Bluthusten oder Atemnot ist ein Arztbesuch dringend angezeigt. Schrecken Sie auch nicht davor zurück, eine Krankenhausambulanz zu besuchen oder Notarzt einen Notarzt zu rufen, wenn Sie plötzliche, massive Beschwerden haben. Auch „nur“ ein Husten kann sich rapide verschlechtern.  Vor allem Kinder, ältere Patienten und Patienten mit schweren Grunderkrankungen wie z.B. Krebs sind besonders empfindlich und sollten daher lieber eher als zu spät beim Arzt vorstellig werden.

So erkennt Ihr Arzt den produktiven Husten

Damit Ihr Arzt die Diagnose stellen kann, wird er zunächst eine Anamnese durchführen. Dazu gehören allgemeine Fragen wie z.B.:

  • Seit wann müssen Sie husten?
  • Haben Sie (dabei) Brustschmerzen?
  • Haben Sie in den letzten Tagen oder regelmäßig Medikamente genommen?
  • Treten andere Symptome wie Schnupfen, Heiserkeit, Fieber, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen auf?
  • Verstärkt sich der Husten nachts oder wenn Sie sich anstrengen?
  • Rauchen Sie?

Mit einem Stethoskop hört der Arzt Ihre Lunge ab. Anhand der auftretenden Geräusche (z.B. Pfeifen oder Rasseln) und des Ortes, an dem die Geräusche auftreten, kann er recht genau feststellen, um welche Erkrankung es sich handelt. Sind die Symptome auffällig, kann Ihr Arzt weitere Untersuchungen anordnen. Dazu gehören Blutuntersuchungen und Abstriche, um Bakterienkulturen nachzuweisen. Auch kann der Arzt eine Röntgenuntersuchung veranlassen. Auf einem Röntgenbild erkennt er, ob sich der Husten bereits zu einer Lungenentzündung ausgeweitet hat oder ob sich andere Krankheitshinweise zeigen.

Diese Hausmittel helfen gegen produktiven Husten

Um einen produktiven Husten zu stillen, kommt es stets auf die genaue Ursache an. Den virenbedingten produktiven Husten können Sie nicht ursächlich heilen. Das muss Ihr Körper allein schaffen. Sie können jedoch die Symptome lindern und Ihren Körper unterstützen, mit den Eindringlingen fertig zu werden. Hierbei helfen – wie auch bei bakteriellen Ursachen – verschiedene Hausmittel.

Allgemeine Maßnahmen gegen produktiven Husten

Sie können heißen Wasserdampf inhalieren, um den Schleim in den Bronchien weiter zu lösen. Beifügen dürfen Sie ätherische Öle oder Kamille, sofern Sie darauf nicht allergisch reagieren. Der Wasserdampf sollte stets so heiß sein, dass das Atmen nicht unangenehm oder schmerzhaft ist.
Warme Brustwickel oder auch eine Wärmflasche auf der Brust entspannen die angestrengten Muskeln Ihres Brustkorbes und helfen, den Bronchialschleim zu verflüssigen.
Eine hohe Flüssigkeitszufuhr hilft ebenfalls, die Zähigkeit des Schleims in der Lunge zu verringern, sodass Sie ihn leichter abhusten können. Trinken Sie 2 bis 3 Liter Wasser, warmen Tee oder Saftschorlen pro Tag.
Teemischungen aus Efeublättern, Roter Seifenwurzel, Schlüsselblumenblüten und Senegawurzeln, Thymian und Primel unterstützen den Heilungsprozess.
Um Erkältungen und damit dem produktiven Husten vorzubeugen, können Sie Ihr Immunsystem mit gesunder und abwechslungsreicher Ernährung sowie viel Bewegung an der frischen Luft stärken.
Außerdem entlasten Sie Ihre Lungen enorm, wenn Sie es schaffen, nicht mehr zu rauchen. Auch Ihre Infektanfälligkeit und Ihre Atemnot können sich dadurch verringern.
Falls Sie zusätzlich unter Schnupfen leiden, können Sie abschwellende Nasentropfen verwenden, allerdings nicht länger als eine Woche. Diese Tropfen lassen Sie frei atmen, wodurch der Hustenreiz vermindert wird. Das Lutschen von mentholhaltigen Hustenbonbons hat eine ähnliche Wirkung.

Alternative Medizin bei produktivem Husten

Wer keine Schulmedizin anwenden möchte, findet Hilfe bei alternativen Hausmitteln. In der Homöopathie helfen z.B. Globuli aus den Mitteln Rumex, Pulsatilla, Arnica und Dulcamara. Dies ist jedoch nur eine kleine Auswahl, denn die geeignete Mittelfindung hängt stark mit den anderen Symptomen zusammen, die den Husten begleiten.
Die Schüssler-Salze Nr. 4 (Kalium chloratum), Nr. 2 (Calcium phosporicum) oder Nr. 10 (Natrium sulfuricum) können ebenfalls den Heilungsprozess fördern.
Ätherische Öle wie Pfefferminzöl, Fenchelöl, Thymianöl, Eukalyptusöl und Anisöl wirken wohltuend und hemmen die weitere Keimbildung. Sie können diese als Kapseln einnehmen. Entspannend wirken das Inhalieren der Öle und das Einreiben mit eben diesen. Achtung: bitte wenden Sie keine ätherischen Öle bei Säuglingen und Kleinkindern an. Bei diesen können sie Krämpfe in den noch nicht fertig entwickelten Atemwegen auslösen.

Falsch dosierte oder angewendete alternative Heilmittel können ebenso wie konventionelle Medikamente beträchtliche Wechsel- und Nebenwirkungen haben. Bitte lassen Sie sich hinsichtlich des richtigen Mittels und der korrekten Dosierung von einem erfahrenen Apotheker oder Heilpraktiker beraten. Eine Liste von klassisch ausgebildeten Homöopathen finden Sie unter www.vkhd.de. Gerade homöopathische Mittel sollten immer gut auf die Gesamtkonstitution des Patienten abgestimmt sein. Dann helfen sie am besten und effektivsten.

Medikamentöse Therapie bei produktivem Husten

Die Schulmedizin bietet zur Hustentherapie eine breit gefächerte Auswahl verschiedener Hustensäften an. Diese folgen zwei unterschiedlichen Wirkprinzipien: die sogenannte Antitussiva wirken hustenstillend, die Expektoranzien dagegen hustenlösend. Bei einem produktiven Husten benötigen Sie Hustenlöser. Dazu zählen z.B. die Produkte Mucosolvan oder Prospan. Bitte verzichten Sie bei einem produktiven Husten auf Hustenstiller. Diese behindern den Abtransport des Schleims. Die Heilung kann dadurch merklich verzögert werden.
Desweiteren gibt es schleimlösende Medikamente. Sie werden unterschieden in:

  • Sekretolytika (regen die Absonderung des Schleims an)
  • Mukolytika (verflüssigen den Schleim)
  • Sekretomotorika (fördern den Abtransport des Schleims)

Diese werden gern verschrieben und sind auch frei käuflich. Sollten Sie ein sogenanntes Expektorans einnehmen, achten Sie unbedingt darauf, ausreichend zu trinken.
Sind Bakterien nachweislich die Ursache des Hustens, können Sie in schwereren Fällen Antibiotika zur Bekämpfung der Bakterien einnehmen. Die genaue Vorgehensweise wird Ihr Arzt mit Ihnen besprechen. Er kann auch entscheiden, wann eine Erkrankung ernsthaft genug ist, dass eine Antibiotikagabe angezeigt ist.